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Wozu ´ne Million?


Ein Millionär zu sein, ist noch immer die Paradiesvorstellung der Bekloppten und Bescheuerten. Haben die sich eigentlich schon mal gefragt, was sie mit den paar Mücken überhaupt anfangen können. Okay, noch mehr Chips kaufen und sogenannte Traumautos vor die Reihenbude stellen. Dann ist aber auch schon Ende im Gelände. Beim Reichsein gibt es eine gewisse Durststrecke zwischen, sagen wir mal, einer Million und einer Milliarde. Mit einer Million kannst du vor Deinen Nachbarn angeben, mit einer Milliarde kannst du Deinem Nachbarn sagen, er soll sich verpissen, und eine Stunde später läßt du seine häßliche Hütte abreißen. Nur der wirkliche Reichtum eröffnet einen gewissen Gestaltungsspielraum rund ums Haus. Du kannst Politiker bestechen, Tausende arbeitslos machen und soviel für Tierheime spenden, daß sich die Sozialhilfeempfänger als Katze verkleiden. Mit einer schlappen Million bist du immer noch die gleiche doofe Torfnase wie vorher, nur fetter und fauler. Du kannst dir nicht mal die Scheidung von dem Teileträger an deiner Seite leisten. Damit hast du weniger als das ärmste Schwein. Mit einer Million mußt du rechnen, kalkulieren, damit du viel Zinsen bekommst und wenig Steuern bezahlst. Das heißt, du mußt das gleiche verabscheuungswürdige Kriecherdasein führen wie wir alle. Du bist zu arm zum Prassen. Reich sein heißt nicht, sich einen Ferrari zu kaufen, sondern ihn zu verbrennen. Reich sein heißt nicht, mit einem Ferrari durch die City zu orgeln, sondern sich für die Spritztour mit dem Opel Astra die Straßen sperren zu lassen. Man ahnt, wie weit man mit einer Million, auch mit zwei oder drei, davon entfernt ist. Das Millionärsdasein ist lediglich die Verlängerung des irdischen Jammertals in die Fettlebe. Seitdem aber schon der Kaputte vorm Pupsi-Markt den Shrimp vertilgt und Champagner schlürft, braucht es immer mehr Phantasie, um sich über den Konsum noch von der Masse abzusondern. Und selbst wenn man gegrillte Delphin-Rosetten knabbert, irgendwann hat auch sie der Norweger in seinen Mastfjorden für eine schmale Mark produziert. Und schwupp- diwupp nagt der Proll am noblen Flipperarsch. Was dann? Eine Rolex shoppen mit Klunkern drauf? Einen Porsche? Sandaletten aus Eidechsenleder? Alles Scheiße!!! Als Millionär bist du der Arsch unter den Reichen, das Fußvolk. Warum sich also anstrengen oder warum an idiotischen Glücksspielen teilnehmen, um einer von diesen Doofen zu werden? Ich weiß es nicht! Solange ich nicht mindestens soviel Geld habe, um z. B. der Telekom ihre lila Klohäuschen zwecks Verschrottung abzukaufen, solange reicht doch der normale Facharbeiterlohn."

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